2014 – Hohe Tauern – Kreuzeckgruppe


Samstag – Anreise per Bahn nach Lienz, es ist gerade kein gutes Wetter und es regnet. Der Wetterbericht sagt zumindest für den nächsten Tag gutes Wetter voraus.


Sonntag – Mit dem Bus nach Stronach. Von dort erst auf dem Fahrweg nach oben. Allerdings hängt die Feuchtigkeit noch überall, so dass es einen Saunaeffekt gibt, nur nicht so schön warm.

Allerdings dauert es nicht lange, da hält ein älterer Herr und fragt, ob ich mitfahren möchte.

Ich hab Ja gesagt. Da er auch an dem Hang einiges an Wald und Wiesen besitzt, hat er einen Schlüssel für die Schranken und fährt über Umwege bis kurz vor das Annaschutzhaus 1992m.

Er möchte auf den Loneskopf 2248m, dort ist eine Bergmesse Jubiläum der Erstellung des Gipfelkreuzes. Ich geh aber direkt zur Hütte, werde sofort zum Schnaps und Radler eingeladen und muss dann ein Mittagsschläfchen machen. Ausgeruht mache ich dann einen Rundgang über Ederplan 2062m. Abends Gewitter, zwei Radlfahrer hats erwischt und übernachten auch.

Eine Familie hat erzählt, dass am Wildseetörl Schafe an ihre Rucksäcke wollten und ziemlich penetrant waren.


Montag – Kreuzeckhöhenweg

Schönes Wetter ist angesagt, allerdings hat es in der Nacht 20cm Neuschnee gegeben. Der Wind ist kalt, aber die Sonne scheint auch. Die Wirtin nimmt mir das Versprechen ab, im ersten Teil zur Hugo-Gerbers-Hütte nicht über den Kamm zu gehen, weil es da heikel werden kann bei Schnee und Eis. Also untenrum am Hang zur Wildseetörl 2287m. Unterhalb der Scharte im Quellgebiet höre ich auf einmal einzelne Blöker, die immer mehr werden. Sie sind noch einige hundert Meter entfernt und nicht direkt auf meiner Route.

Das Blöken wird aber langsam zur Ruhestörung, sie sind alle aufgestanden und gehen immer schneller werdend in meine Richtung. Irgendwann haben sie mich erreicht und erst gehen Sie mit einem Sicherheitsabstand von ca. 2 Metern hinter mir her, werden aber immer mutiger und kommen auch ganz nah. Als ich mich wieder mal umdrehe, merke ich, dass sie eine richtige Wand gebildet haben und eine gerade in meine Hose beißen will. Die Blicke der Schafe waren mir auch nicht mehr ganz geheuer. Also packe ich meine einzige Waffe aus und fange an, die Schafe, die mir zu nahe kommen, mit dem Stock auf Abstand zu halten. Aber es sind einfach zu viele und sie sind besser in dem Gelände als ich. Irgendwann in der Nähe des Weidezauns bleiben sie dann stehen und ich bringe ziemlich schnell einen Abstand zwischen uns. Jetzt muss ich erstmal verschnaufen, das war eine ganz neue Erfahrung, auf die ich gerne verzichten würde.

Am Wildseetörl angekommen wäre eigentlich Zeit für eine Rast, aber dort hat der Wind Sturm- bis Orkanstärke und er bläst von der Hochspannungsleitung Eiszapfen herunter, also schon wieder lebensgefährlich, wenn auch anders als gedacht.

Von hier aus nimmt der Schnee immer mehr zu und bald stapfe ich im Neuschnee, muss aber auch immer wieder den Weg suchen, da Markierungen nicht mehr zu sehen sind, wenns keine Steinmanderln sind. Auf dem Sandfeldkopf 2554m angekommen merke ich, dass der Schnee viel besser ist als gedacht, denn wo ich auch meinen Fuß hinstelle, bleibt er da wie festgeschraubt, kein Rutschen, nichts dergleichen, also Superverhältnisse. Über das Sandfeldtörl 2383m, das Ochsenalmtörl 2456m komme ich dann nachmittgs nach 7 Stunden Gehzeit in der Hugo-Gerbers-Hütte an. Die Hütte ist zwar als Selbstversorgerhütte angegeben, aber die Sektion hat einen Freiwilligendienst und der Hüttenwirt kocht – allerdings hat man keine Möglichkeit, sein Essen auszuwählen, es wird gegessen, was auf den Tisch kommt, egal wann.


Dienstag


In der Früh regnets wieder, so dass ich beschlossen habe, einen Tag noch hierzubleiben, auch wenn die sanitären Anlagen nicht dem neuesten Standard entsprechen (Dusche im Freien, Plumpsklo in der Hütte). Aber die Wirtsleute sind so nett. Am Nachmittag sagt die Wirtin, dass sie absteigt auf die Unteralm zum Duschen und, wenn ich möchte, zeigt Sie mir einen besonders schönen Steig. Da es inzwischen aufgehört hat mit Regnen und es für den Nachmittag relativ stabil ausschaut, gehe ich mit. Unterhalb von Drieschaufeleck und Torwand geht’s einen wunderschönen Steig hinunter und auch dort als Basisstation der Hütte herzlich aufgenommen. Allerdings musste ich dann später einen Rucksack voll Holz mit hinaufnehmen.


Mittwoch


Wieder Regen in der Früh, der Wetterbericht sagt auch nix dolles voraus, so dass ich beschließe, abzubrechen und wieder ins Tal zu gehen. Das sind allerdings 1500Hm Ich versuche es, langsam und entspannt anzugehen, wird allerdings irgendwann nichts mehr draus, da es immer wieder steile Stellen gibt, bei denen meine Knie schmerzen. Über Strieden und Zwickenberg (Bus fährt heute nicht mehr), gehe ich durch den schönen, aber sehr steilen Wurnitzgraben nach Oberdrauburg.

Dort ein Hotel genommen, musste allerdings 3 Tage bleiben, da ich ein günstiges Bahnticket hatte, mit dem ich auf den Zug und den Tag festgelegt bin.


Donnerstag


Heute bin ich bis abends nicht aus dem Hotel gekommen, weil es nur geregnet hat.


Freitag


mit den Birkenstock durchs Dorf gelaufen, geschaut, wann der Zug fährt – einfach ein bisschen Sightseeing.


Samstag


Mit dem Zug wieder nach hause, so entspannt war ich schon lange nicht mehr.