August 1993 – Glarner Alpen
Mein bisher einziger Ausflug
in die Schweiz resultiert aus dem Umstand, dass ich mir im April beim
Fußballspielen einen Kreuzbandriss zugezogen hatte und bis zur üblichen
Bergtour (in das Venedigergebiet) nicht wieder fit war.
So fuhr ich mit meiner Frau
und meinen Eltern nach Braunwald in ein Chalet, das uns 2 Wochen lang gemütlich
beherbergte. Das Haus lag etwa auf 1300m Höhe.
Ich hatte zur Sicherheit
meine Orthese mitgenommen, brauchte sie aber nicht.
Folgende Touren sind dabei
herausgesprungen, deren zeitlicher Ablauf ich allerdings nicht mehr richtig
hinbekomme:
Am Hang entlang zum Rubschen
1469m, weiter leicht absteigend zur Bösbächialp Mittelstafel 1383m. Dort hat
mein Vater erst mal ein kleines tragbares Wagenrad Käse gekauft. Wir haben dann
noch einen Abstecher zum wunderschönen Oberblegisee 1422m gemacht, aufgrund der
gewittrigen Stimmung aber kein Bad genommen. Der Rückweg ging als Abkürzung
über den Seblengrat 1850m und der Bruwaldalpe zurück. Gehzeit etwa 5 gemütliche
Stunden.
Eine pflanzenkundliche
Wanderung durch Braunwald, Auffahrt mit der Bahn zum Gumen 1901m, der höchste
Platz an dem Rosen wachsen. Gleich nach Ankunft fing es an zu regnen und der
wurde auch immer stärker, aber das störte uns nicht. Der Führer hat uns
vielleicht etwas weniger erklärt als sonst, aber dafür auch den kleinsten Baum
der Welt gezeigt, eine besondere Fichte, die nur etwa 1cm groß wird.
Wir gingen dann immer weiter
abwärts, bis wir wieder am Ausgangspunkt angelangt sind. Ich habe mir bis heute
einige Pflanzen gemerkt.
Richtung Klausenpass zur
Jausenstation Nussbüel 1263m, hier gabs gutes Essen.
Eine große Tour ging hoch in
Richtung Gumen, aber vorher abgebogen und unterhalb der Eggstöcke in Richtung
Büsi 2155m, über das Joch hinüber und durch wunderbare Landschaft zur Alpe
Erigsmatt 2082m. Dort gab es aber keine Bewirtschaftung, sondern nur
Almbetrieb, hauptsächlich mit Ziegen. Wir hatten aber vorgesorgt. Am Rückweg
über das Euloch 2009m und den Bärentritt steil hinunter zur Brächalp Oberstafel
und den Weg unterhalb des Ortstockhauses zurück nach Braunwald. Hier waren wir
etwa 7 Stunden unterwegs.
Die Krönung war aber die
Tour auf den Ortstock 2711m, der mich jeden morgen angelacht hatte. Wir sind
früh aufgebrochen, um die Morgenkühle zu nutzen, da wir wieder den Bärentritt
hinauf mussten. Das hat auch wunderbar geklappt. Dann ging es hoch, am Schluss
immer steiler werdend zum Furggele 2393m. Von da aus nach Südosten über den
Grat zum Gipfel mit eine steilen Felsstufe, die aber seilversichert ist.
Auf dem Rückweg haben wir
uns überlegt, am oberen Rand der Steilabbrüche der Rund Eggen 2123m/2158m bis
zum Büsi zu queren. Dort wachsen jede Menge Edelweiß und man weiß gar nicht, wo
man hintreten soll. Vom Büsi aus Abstieg zum Ortstockhaus 1772m und wieder
zurück zum Haus. Das waren ca. 1500Hm hoch und wieder runter, einige Kilometer
und das 4 Monate nach der Kreuzbandoperation...
Ich war wieder fit, wenn
auch ohne Gepäck.