1991 – Stubaier Alpen 10. - 18.08.1991

 

 

10.08. Anreise

 

 

 

 

11.08. Maria Waldrast 1636m - Serles 2718m – Medraz 1019m

 

8:00 Uhr Frühstück, reichliches Buffet.

Heute machen wir die erste Einlauftour auf die Serles. 9:30 Uhr geht’s los zum Lift, mit dem fuhren wir bis zum Koppeneck auf ca. 1630m. Anfangs gingen wir durch schöne Waldgebiete, ab 2000m war es dann vorbei mit dem schattenspendenden Bäumen. Nach einer kleinen Rast gings weiter, die Sonne brannte auf uns und die reflektierenden Felsbrocken herunter, der Weg wurde immer steiler. Adele bekam Schwierigkeiten und blieb immer mehr zurück. Um 12:15 Uhr erreichten wir das Serlesjöchl 2384m, hier gabs die Mittagsrast. Danach stürmten wir den ersten Gipfel. 13:30 Uhr erreichten wir das Gipfelkreuz.

Nach Gipfelkuss und Gipfelschnaps und längerem Genießen des Gipfelglücks gings wieder abwärts, recht steil bis zur Jausenstation Wildeben 1781m. Hier spülten wir den Alpenstaub von unseren lechzenden Zungen und ließen uns unter Sonnenschirmen zur Rast nieder. Ab hier, sehr erfrischt, ging es weiter auf einem schattigen Fahrweg ins Tal nach Medraz. Auf diesem Stück Weg, hatte Dieter meinen 1,80m langen Haselnussstab erprobt. Sein Kommentar: morgen krieg ich auch sou en Stock.

Um 17:30 Uhr waren wir im Ort Medraz. Unsere Autofahrer wurden per Taxi zum Wiesenhof gebracht und holten die Autos, um uns dann heim zu fahren. Glücklich erreichten wir alle gegen 18:00 Uhr das Hotel und hatten nun eine Stunde zeit uns für das Abendessen wieder flott zu machen.

Nach dem Abendessen ist Knotenkunde angesagt, und es werden beim Arbeiten doch einige Schweißtropfen sichtbar, die natürlich sofort mit Radler ersetzt werden mussten. Dieter, unser Blondschopf, hat sich per Unterschrift bereit erklärt, im nächsten Jahr den Bericht zu schreiben.

 

 

12.08. Bergstation 1794m – Elferhütte 2004m – Nordwandklettersteig Elfer 2505m

 

Nach dem wieder reichlichen Frühstück fuhren wir mit den eigenen Autos zum Elferlift nach Neustift und ließen uns auf 1794m bringen. Ab hier ging es vorbei an der Elferhütte in Richtung Klettersteig. Auf  etwa 2200m trennte sich die Gruppe in Klettersteiggeher und Normalweggeher. Ich ging halt mal mit zum Klettersteig, es war mein erster Klettersteig und wie ich hinterher erfuhr, war es ein klassischer, nicht zu unterschätzender, als schwierig eingestufter Klettersteig. Den etwas korpulenteren unter uns machte der enge Kamin Schwierigkeiten. Klaus war vor mir, und er hatte den Rucksack abnehmen müssen und an dem einen Karabiner an der Reepschnur nachzerren müssen. Dabei sparte er nicht an Kraftausdrücken, Stöhnen und Ächzen. Oben trafen wir wieder mit den anderen zusammen auf dem sogenannten Schinkenplatz. Nach dieser Rast ging es mit ein paar Klimmzügen noch auf den etwa 20m höher gelegenen Gipfel, auf dem nur Ludwig Platz nehmen konnte und ein tolles Fotomotiv bot. Noch zu dem Schinkenplatz, der Ausdruck stammt von einer früheren Tour. Als wir uns hier trafen, gab es erst mal einen Schluck als Gipfeltrunk und einen Händedruck mit Berg Heil. Alle waren wir glücklich, es geschafft zu haben, ca, zwei Stunden die einen von rechts, die anderen von links. Nun donnerte es schon in der Ferne, schnell noch ins Gipfelbuch eingetragen und nichts wie runter. Im 8km Tempo rauschten wir alle talwärts. Vorbei an der Elferhütte, hier regnete es bereits, nun noch schnell die Serpentinen, die uns morgens endlos vorkamen und schwupp in den Sessellift und ab nach unten. Nach einigem Sammeln und einem Schluck Tee fuhren wir per Auto nach Mieders. Um 16:30 Uhr waren wir wieder alle beim großen Radler im Wiesenhof.

Adele und Hermann hatten es heute vorgezogen ihren eigenen, leichteren Weg zu gehen und werden auch die weiteren Tage, also dir Hüttentour, nicht mitmachen. Morgen hat Wilhelm seinen 50. Geburtstag. Wir werden ihm ein tolles Buch Über das Stubai schenken.

Nach dem Abendmenü wurde der Rucksack gepackt, denn morgen geht es richtig los, von Hütte zu Hütte, auf den Wilden Freiger mit 3418m das höchste Ziel unserer Tour.

 

 

13.08. Pinnisalm 1560m – Karalm 1737m – Innsbrucker Hütte 2370m

 

7:30 Uhr Sektfrühstück, Wilhelms Essplatz ist festlich geschmückt, so weit es halt möglich war. Ich denke, es ist richtiger zu sagen, es gab Sekt zum Frühstück. Alle gratulierten und Wilhelm standen die Tränen in den Augen.

Um 8:55 Uhr fährt uns der öffentliche Bus von Mieders nach Neder. Dort mündet der Pinnisbach, nach dem auch das Tal benannt ist, durch das wir zur Innsbrucker Hütte gelangen, in den Ruetzbach, der die Wassermassen des Stubaitales aufnimmt.

Bei sonnigem, warmem und durst machendem Wetter wurden drei Jausenstationen aufgesucht und neben der vierten, der Karalm, machten wir die lang ersehnte Mittagsrast. Wir konnten dem regen Treiben der vielen durstigen und hungrigen Wanderern zusehen. Es war ein Kommen und Gehen, viel Unruhe. Doch unser Plätzchen im Gras, von Ludwig ausgesucht, war klasse.

Wir waren hier etwa auf 1750m angestiegen und hatten noch gute 600m bis zur Innsbrucker Hütte. Jetzt ging es auch merklich steiler, bis 2050m wurde auch noch einmal gerastet. Dann führte uns der steile Pfad im Zick-Zack auf das Pinnisjoch, wo am Fuße des Habicht die Innsbrucker Hütte liegt. Von hier ist uns ein sehr schöner Rundblick vergönnt. Der Blick schweift über das Gschnitztal, zu den fast 3000m hohen Gipfeln, auf dessen Spitze die Grenze zu Italien verläuft. Nun erst mal die durch geschwitzten Kleider ausziehen. Wilhelm hat bis hier rauf stolz seinen Webpelz angelassen und aus seinen vom Schweiß überfließenden Kunststoff-Bergstiefeln kommen seine geschundenen, mit offene Blasen und blutenden Druckstellen verletzten Füße hervor, der Arme.

Ach so, was noch erwähnenswert ist. Als Begrüßungsduft schlugen uns die Gerüche, der vor dem Eingang liegenden Faulgrube entgegen. Das war übrigens bei mehreren Hütten der Fall. Es zeigt sich, dass die Bewältigung der Abfälle ein umfangreiches Problem ist, nicht nur in der Ebene.

Nun ja, um 18:00 Uhr gab es warmes Essen, Nudeln mit Rindfleisch, Gurken- und Blattsalat.

Wilhelm schmiss eine Runde Schnaps und Bier – schließlich wird man ja nur einmal 50 Jahre im Hochgebirge . Der Abend wurde sehr feucht. Aber das Schlafen, das Lager war sehr eng, wird Probleme geben.

 

 

14.08. Bremer Hütte 2413m

 

5:30 Uhr Wecken und Aufstehen – so richtig hat ja keiner in dieser Nacht geschlafen.

6:20 Uhr gab es Frühstück und um 7:00 Uhr war Abmarsch.

Nach Eintrag ins Hüttenbuch und einem herzlichen Ade, freut sich jeder auf die viel versprechende Morgenwanderung in Richtung Bremer Hütte. Der Weg war sehr schön und abwechslungsreich. Vorbei an steilen Hängen auf ganz schmalen Pfaden, die tief ausgetreten sind und wieder über Felsplatten und Schotter, über Grashänge und Schrofen.

Rauf auf den Sattel und Jöcher, runter über Steilhänge und Almen. Und da passierte es, Reinhold stolperte, fiel auf eine Graswulst eines ausgetretenen Weges, daneben ging es ganz schön runter, und Reinhold lag mit zerbrochenem Alu-Stock wie eine Wippe auf der Kante. Alle hielten den Atem an. Er konnte sich gerade noch auf die Bergseite werfen und fiel nicht den Hang hinunter. Gott sei Dank!!

Nun, es ging weiter, an einem Erquickung versprechenden Wasserfall, wir waren nicht die Einzigen, machten hier eine Rast. Als wir alle unser Plätzchen gefunden hatten, rollte plötzlich von einem der schon vor uns lagernden ein Rucksack den Hang hinunter und blieb schließlich nach ca. 30m im Bachlauf liegen. Er war ganz schön nass in kurzer Zeit.

Ja, das muss beachtet werden im Hochgebirge, alles will ins Tal.

Ab jetzt läuft Wilhelm wieder ohne Webpelz. Unser Weg führt uns immer vorbei an schroffen Felsen zur Rechten und steilen Grashängen zur Linken. Wir sind auf ca. 2500 Metern und der Almgrund direkt unter uns ist etwa 2100m.

Vor uns liegt die Hütte, zum Greifen nah, aber es trennen uns gute 300 Höhenmeter. Diesen letzten bissigen Abstieg zur Bremer Hütte haben sich alle hoch geschleppt.

16:45 Uhr sind wir da, erleichtert und erschöpft. Jetzt wird erst mal der Flüssigkeitspegel durch Radler, Obstler, Bier und Milch wieder aufgefüllt. Die Hütte liegt auf 2413m, sie wirkt urig und einladend. Hoffentlich können wir hier etwas besser schlafen als in der vergangenen Nacht.

Ach der arme Wilhelm. Nach dem Waschen habe ich ihm erst mal  seine Füße verarztet. Sie sahen böse aus. Offene Blasen und blutige Wundstellen. Aber er war ganz tapfer unterwegs, nichts hat er sich anmerken lassen.

 

 

15.08. Simmingjöchl 2754m – Nürnberger Hütte 2281m

 

In dieser Nacht hatten wir alle relativ gut geschlafen. 6:30 Uhr war Wecken, um 7:15 Uhr gab es Frühstück und um 8:00 Uhr verabschiedeten wir uns von der Hütte. Das Wetter war gut und so auch unsere Laune. Unser Ziel war die Nürnberger Hütte. Schon nach eineinhalb Stunden waren wir auf der für heute höchsten Stelle, der Zollhütte auf dem Simmingjöchl. Hier war uns im Windschatten ein kleines Sonnenbad beschieden.

Nach einer ausgiebigen  Pause ging es nun vom Simmingjöchl, wo das Zollhäuschen stand, steil abwärts bis zum oberen Grubl, eine Talkessellandschaft, die sich nach Westen hin öffnete. Hier in diesem Tal hatten Ludwig und Johann einen Übungsfelsen entdeckt. Das Abseilen stand auf dem Programm. Für die, die das zum ersten Mal machten, war es doch mit einer kleinen Mutprobe verbunden. Die Kameras klickten, denn jetzt gab es was festzuhalten. Die Kommandos von oben und die guten Ratschläge von unten: bitte recht  freundlich. Wir hatten alle unsere Gaudi. Aber das war nicht das einzige an Fotomotiven. Es gab hier zwischen dem sich weit verzweigendem mächtigen Bach eine herrliche Flora. Es blühte das Wollgras über und über. Ich kam mir vor wie ein Riese, der durch eine Auenlandschaft stapft. Es war eine Naturinsel mitten in der rauen und kargen Gebirgslandschaft, diese Pracht, dieser Überfluss unseres Schöpfers. Von hier fiel der Bachlauf auf eine ca. 100 Meter tiefere Ebene, dem unteren Grubl und bildete mehrere kleine Seen. Als wir an dieser Landschaftskarte standen, war natürlich erst mal wieder die Kamera, unser drittes Auge dran, mit dem wir all diese herrliche Landschaft festhalten wollten. Wir zogen die Schönheiten dieser Landschaft in uns ein.

Als wir dieses Kleinod durchschritten hatten und die  kleinen reizenden Seen hinter uns ließen, ging es wieder sehr steil in Serpentinen über zum Teil mit Drahtseilen versicherten Felsplatten und in die Felswand gehauenen Pfaden runter in das Ursprungstal des Langenbaches.

Hier auf etwa 2250m in den Ausläufern der Grublalm, unserem tiefsten Punkt für heute, mussten wir uns wieder steil hoch schaffen auf die sogenannte Platten. Nun war es nicht mehr weit bis zur Nürnberger Hütte.

Als wir so über die letzte Platte kamen und plötzlich vor der Hütte standen, da ging ein oh über unsere Lippen. Die Hütte war umlagert mit Vielvölkerei. Da wurde die Enge auf der Innsbrucker Hütte wieder wach. Hoffentlich geht das gut. Aber dann war es doch nicht so schlimm. Es saßen halt alle, die schon ihre Tour für heute beendet hatten, draußen vor der Tür. Auch der üble Begrüßungsduft fehlte nicht. Und so saßen wir halt auch, nachdem alles gereinigt war, vor der Tür und erfreuten uns an der schönen Aussicht und am Bier. Die Gedanken waren auch schon bei unserem morgigen Ziel, dem Wilden Freiger. Das sind noch mal über 1000 Meter Aufstieg durch Fels, auf Schnee und Eis. Es werden auch einige nicht mitziehen, wer?, es steht noch nicht fest.

Das Abendessen: Gulasch mit Bratkartoffeln und Speckknödeln. Die vier Aufenthaltsräume der Hütte sind überfüllt, es stinkt, die Luft ist zum Schneiden. Ergo, es wird wieder sehr eng in dieser Nacht, denn die Hütte ist überbelegt.

 

 

16.08. Wilder Freiger 3418m

 

5:30 Uhr Aufstehen. Jeder wartete schon auf diesen Augenblick. Es war so voll in der Hütte, dass außer in den Aufenthaltsräumen, auch in den Fluren zu den Schlafräumen die Wanderkameraden/innen versuchten, etwas Schlaf zu finden.

Nun, all das war schnell vergessen, waschen usw., dann um 6:00 Uhr Frühstück, Schuhe an und Rucksack, Stock und Hut und raus vor die Hütte. Ach ... toll, die Morgendämmerung wich gerade den ersten Sonnenstrahlen, die die Berge ringsum mit Gold überzogen. Es war 6:30 Uhr, heute wird der Höhepunkt und das auch noch im wahrsten Sinne unserer Bergtour erreicht. Wir brechen auf. Ludwig, Dieter und Wilhelm werden den Tag auf ihre Weise verbringen. Unser Führer ist Johann, vorne weg, ihm folgt alles im Gänsemarsch. Es ging sich gut heute morgen, die Morgenkühle tat uns wohl. Schon um 8:00 Uhr kamen wir an das erste Schneefeld. Diese erste Pause diente einer kleinen Erfrischung aus der Teeflasche und dem Anlegen des Sonnenschutzes. Ein vielfältige Duftwolke umgarnte uns und jeder war beschäftigt mit dem Einreiben des Sonnenschutzfaktors x-y. Der Höhenmesser zeigte 2731m über N.N.

Wir hatten in unserer heutigen Gruppe noch drei Gäste aus Dresden. Sie hatten kein Seil und ihre sonstige Ausrüstung für eine Gletschertour auch nicht komplett. Also kamen sie mit in eine unserer Seilschaften und erhielten von den drei Daheimgebliebenen Gurte und Pickel. Sie waren echte Bergkameraden. So stapften wir über einige Schneefelder bis zum Gletscher. Jetzt ging es los, die Eisen vom Rucksack an die Füße, ei jei jei, das war ein ganz anderes gehen. Jetzt den Komplettgurt anlegen, ach ja die Reihenfolge war ja falsch du Anfänger, erst in den Gurt, dann die Steigeisen. Nun ja, beim nächsten Mal. So und nun noch den Karabiner rein, richtig rum, und los geht’s.

Jetzt waren wir auf dem Gletscher. Der Schnee war schon etwas sulzig und nass, aber das Ziel war schon gut sichtbar. Der Gipfel von der Nord-Westseite, ein nackter Fels, war bespickt mit lauter bunten Punkten. Da saßen die Frühaufsteher und genossen den Panoramablick beim stahlblauen Himmel. Aber für uns galt das noch nicht, wir hatten noch eine gute Viertelstunde in den Schnee zu stecken. Unsere drei Seilschaften kamen mühelos und froh zum Gipfel, der 3418m hohe Wilde Freiger war geschafft. Berg Heil! Wir gaben uns die Hand und waren glücklich. Noch ein Gruppenfoto am Gipfelkreuz (zum Glück fanden wir einen Fotografen, der ca. 10 Fotoapparate bedienen musste) und dann räumten wir die kleine Fläche für die Nächsten. Es war 11:00 Uhr. Nun suchten wir uns etwas tiefer einen windgeschützten Sonnenplatz. Man war doch etwas nass geschwitzt und der Wind war spürbar kalt. Der warme Tee und das deftige Butterbrot schmeckte mal wieder ausgezeichnet. Wir genossen etwa eine Stunde das Gipfelerlebnis. Es ist sehr schwer, die richtigen Worte für solch ein Bergerlebnis zu finden. Ich denke, hier wird jeder noch seinen Eindruck in die Erinnerung zurück rufen können.

Um etwa 12:15 Uhr ging es wieder in die Seilschaft und mit einem kleinen Schlenker zur ehemaligen Mess- und Sendestation, die wohl ein Sturm vernichtet hatte, bewegten wir uns wieder talwärts. Von ferne sahen wir einen kleinen Gletschersee, aus dem vor kurzem erst ein Mann gezogen wurde, der vor ca. 30 Jahren im Gletschereis umgekommen war. Hier hatten wir bereits Seil, Pickel und Steigeisen schon wieder verstaut. Es war ein sehr schöner Abstieg, hier und da konnte man den Blick noch mal in die Ferne schweifen lassen, aber auch auf dem Weg (besser Steig) lagen Schönheiten. Die Steine mit ihren so vielen Gesichtern und die prächtigen kleinen Blümchen, Gräser und Moose konnte man in Ruhe betrachten.

Gegen 15:15 Uhr erreichten wir zufriedengestellt durch die vielen schönen Erlebnisse, wieder unser Quartier. Nach einer kalten Dusche und einem sauberen Unterhemd, setzten wir uns mit einem Radler vor die Hütte und erzählten den Zurückgebliebenen unsere Geschichten: Wie Manfred und Richard in eine winzige Gletscherspalte rutschten, wie wir auf den Schneefeldern abgefahren sind usw.

Bald gab es das ersehnte Abendessen. Schnitzel und Gröstl mit gemischtem Salat. Reinhold wurde an diesem Abend feierlich zum anerkannten Seilträger gekürt. So ging auch dieser schöne Tag vorbei und wir lagen bald wieder in unserem engen Lager.

 

 

17.08. Abstieg

 

6:30 Uhr Wecken, 7:00 Uhr Frühstück. 7:45 Uhr waren wir bereit zum Abstieg ins Langental.

Noch eine Gruppenaufnahme vor der Hütte und los ging’s.

Nach kurzer Zeit waren wir schon auf der Bsuchalm auf 1520m, aber leider noch geschlossen. Nach kurzer Rast ging es weiter. Jetzt hatten wir einen breiten befestigten Fahrweg und links begleitete uns der schon ziemlich breite und laute Langenbach.

Jeder war im Gespräch vertieft und auch ein bisschen wehmütig über das Ende unserer schönen Tour, als wir schon an der Bushaltestelle der Hauptstrasse im Stubaital angelangt waren. Von hier  brachte uns der Bus nach Mieders, wo wir ein neues Quartier im Lärchenhof bezogen. Der Wiesehof, unsere erste Unterkunft, war für dieses Wochenende wegen einer italienischen Hochzeit vollständig ausgebucht. Unser neues Garni-Hotel war noch am Zimmer putzen, nur drei waren fertig und konnten bezogen werden. Der Rest musste noch warten. Aber bald hatte jeder sein Zimmer.

Bald war auch der erste Durst gestillt und der Staub und der Schweiß beseitigt, alle gebrauchte Wäsche im Rucksack fest verpackt.

Wilhelm und Yvonne machten noch schnell vor Ladenschluss Geschenkeinkäufe, denn heute Abend beim Abschiedsfestessen, werden Dankesworte für Ludwig und Johann ausgesprochen und ein Anerkennungsgeschenk überreicht.

Bis zu dieser Abendstunde nutzte jeder auf seine Art die freie Zeit zu verbringen. Die einen sonnten sich, die anderen bummelten durch den Ort, gingen Eis essen oder tranken Kaffee, und so war es bald Zeit für unser Fest-Menü im Hotel Serles. Wir wurden vom Kellner in den festlichen Saal geleitet, wo unsere Tafel bereits gedeckt war und der Hausherr kam uns zu begrüßen.

 

Menü

 

Aperitif (Holundersekt)

 

Marinierte Entenbrust auf Blattsalaten mit Knoblauchdressing

 

Kräftige Rindssuppe mit Leberknödel

 

Rehmedaillons mit Steinpilzen, Kartoffel- und Zucchinistrudel, Rotweinkraut und Bratapfel

 

Hausgemachtes Eisparfait mit Früchtespiegel

 

Bei brennenden Tischkerzen wurde der Aperitif serviert. Nun war der Abschlussabend mit dem tollen Abendmenü angebrochen. Es ist schon zur Tradition geworden, das gute Abschlussessen, ausgewählt und zusammengestellt von Ludwig  unserem Ausbildungsleiter. Nun, es war wieder einmal hervorragend.

Und nun auch wie jedes Jahr, Johann erhält für seine besondere Leistung bei den Spitzentouren ein Geschenk der Mannschaft., einen vierlöchrigen Schnapshobel. Auch Ludwig haben wir für seine erstklassige Organisation und den Ablauf dieser achttägigen Wanderführerausbildung mit einem Geschenk gedankt. Es war ein schöner Amethyst und ein kleines Kochbuch über die Tiroler Küche. Auf einer netten, nachdenklichen Karte haben wir uns alle verewigt. Um 23:00 Uhr haben wir alle das tolle Lokal verlassen, aber die meisten fanden noch nicht ins Bett. Ludwig hatte noch einige Flaschen Umstädter Wein im Kofferraum, die er wohl nicht wieder mit heim nehmen wollte.

So wurde der letzte Abend im Empfangsraum unserer Pension bis zur letzten Neige ausgekostet. Um 0:30 Uhr war nun alles in den Betten.

 

 

18.08. Abreise

 

Heute hat Gunther Geburtstag. Es ist 7:30 Uhr, es gibt Frühstück zum  letzten Mal auf unserer schönen Tour.

Mit einer netten Karte, auf der wir alle unterschrieben haben, gratulieren wir Gunther und mit einem kleinen Ständchen.

Nach dem Frühstück war der große Aufbruch, mit Verabschiedung, Versprechungen, Händeschütteln und noch einem letzten Foto mit Hintergrund vom Lärchenhof und Ruck-zuck waren alle in ihren Autos und heim ging’s.

So hoffe ich, der mit dem Hut und dem langen Stock, ihr wisst schon, dass ihr alle gut heimgekommen seid und zum baldigen Bildertreff euren Norbert nicht vergesst.

Berg Heil.